Autor: Michael L. Baumberger, Leiter KMU Kunden, Basler Kantonalbank
Wie können die Strukturen effizient mit dem Wachstum des Unternehmens mithalten? Nachhaltiges Wachstum will auch gelernt sein. 2022 wurden in der Schweiz über 49 000 neue Firmen gegründet. Eine Vielzahl davon sind Startups. Diese haben oftmals beim Start nur wenig Personal, überschaubare Strukturen, ein fokussiertes Geschäftsmodell und wenn sie nicht gerade in der Garage sind, verfügen sie oftmals noch über eine bescheidene Infrastruktur.
Nach einer erfolgreichen Startphase stellt sich oftmals die Frage, wie man nun das Geschäftsmodell weiter ausbauen und skalieren kann. Diesen Schritt gilt es richtig einzuschätzen und gut vorzubereiten.
Vom Startup zum etablierten Unternehmen
Die Themenstellungen unterscheiden sich in den meisten Fällen gegenüber der Startup-Phase. Nun gilt es die Prozesse zu skalieren, Personal einzustellen, die Logistik auszubauen, das Marketing breiter auf die Zielgruppe abzustimmen und auch die Finanzen und Liquiditätsplanung nachhaltig zu planen. Die Verantwortung nimmt zu und die Aufgaben verändern sich. Im Startup noch alleine oder in einem engen Team unterwegs, sind nun Personalorganisation und -prozesse gefragt. Dazu zählen die Personalgewinnung bis zur Personalentwicklung. Die Einsatzplanung und Aufgabenzuteilungen gehören ebenso dazu wie am Monatsende die Lohnzahlungen. Je nach Geschäftsmodell ist die Logistik ebenfalls um Dimensionen gestiegen. Sie ist auf die neue Grösse und geplante Auftragslage abzustimmen und auszurichten, denn Leerzeiten und Leerläufe sind teuer und können schlussendlich auch zum Misserfolg führen.
Der Aufbau der Organisation ist mit Kosten verbunden. Die gesamte Finanz- und die Liquiditätsplanung wird dadurch anspruchsvoller und es gilt, diese jederzeit mittels eines geeigneten Cockpits unter Kontrolle zu haben. So lassen sich die notwendigen Investitionen planen sowie die Kosten und Erträge in der Liquiditätsplanung realistisch aufeinander abstimmen.
Finanzierung in der Scale-up-Phase
Je nach Geschäftsmodell und Business Plan stehen dem Startup nach erfolgreicher Lancierung auf dem Markt neben Eigenkapital bereits auch Fremdkapital für das weitere Wachstum zur Verfügung. Einige Banken bieten für die Scale-up-Phase abgestimmte Kreditprogramme für Firmen an, wie beispielsweise die Basler Kantonalbank mit dem KMU-Impuls-Programm. Wird diese Option in Betracht gezogen, gilt es dazu die Bank frühzeitig mit an Bord zu nehmen.
Dieser Schritt – vom Startup zum etablierten Unternehmen – muss gut geplant sein. Für Themen mit Unterstützungsbedarf kann das eigene Netzwerk wertvolle Hilfestellung leisten. Dieses sollte nicht nur genutzt, sondern auch ausgebaut werden. Die Startup Academy Schweiz bietet für die Planung und Umsetzung dieser Unternehmensphase ebenfalls ein Scale-up-Programm an.