Das Geschäftsmodell der Kantonalbanken steht auf stabilen Pfeilern und bewährt sich auch in unsteten Zeiten. 2021 erzielen die 24 Institute einen Geschäftserfolg von 4,1 Milliarden Franken (+16,4%). Der Jahresgewinn beträgt 3,4 Milliarden Franken (+8,6%). Das Ergebnis ist geprägt von anhaltender Konstanz im Zinsgeschäft und ansteigenden Erträgen im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Dank der guten Ertragslage können die Kantonalbanken die Ausschüttungen an die Kantone erhöhen und ihre Eigenmittelbasis weiter stärken. 

Die Kantonalbanken blicken auf ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. In einem anspruchsvollen Umfeld konnten sie sich in ihren Kernsegmenten behaupten und ihre gute Marktstellung weiter ausbauen. Der kumulierte Netto-Erfolg aus dem Zinsgeschäft beläuft sich auf 5,8 Milliarden Franken. Damit verzeichnen die 24 Institute in ihrem wichtigsten Geschäftsfeld eine Ertragssteigerung von 3,2 Prozent. Die Auswirkungen des anhaltenden Negativzinsumfelds sind durch ein kontrolliertes Ausleihungswachstum und ein aktives Bewirtschaften der SNB-Freigrenze abgefedert worden. Ebenfalls zu einem positiven Netto-Ergebnis beigetragen hat der tiefere Wertberichtigungsbedarf für Ausfallrisiken. Dies widerspiegelt die wirtschaftliche Erholung im vergangenen Jahr sowie die gute Qualität des Kreditportfolios der Kantonalbanken. Unterstützt von der positiven Entwicklung auf den Aktienmärkten haben sich auch das Anlage- und Vermögensverwaltungsgeschäft gut entwickelt. Daraus resultiert ein beachtlicher Anstieg des Erfolgs aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Mit einem Ertrag von 2,7 Milliarden Franken (+15,2%) trägt das Segment knapp 30 Prozent zum gesamten Geschäftsertrag bei. Heterogen präsentiert sich der Erfolg aus dem dritten Ertragspfeiler, dem Handelsgeschäft. Nach einem ausserordentlich guten Ergebnis im Vorjahr resultiert 2021 ein Rückgang auf 934,8 Millionen Franken (-5,7%). Gesamthaft ist der Geschäftsertrag um 557,3 Millionen auf 9,7 Milliarden Franken (+6,1 %) angestiegen.

Gute operative Leistung
Die gute Ertragslage spiegelt sich im Geschäftserfolg, der Kennzahl für die operative Leistung. Dieser liegt 16,4 Prozent höher als im Vorjahr und beträgt 4,1 Milliarden Franken. Die Kantonalbanken zeigen sich in ihrer Leistungserbringung weiter sehr effizient. Trotz höherer Volumen ist der Geschäftsaufwand insgesamt nur um rund 1,0 Prozent angestiegen. Das Verhältnis von betrieblichem Aufwand und Ertrag (Cost-Income-Ratio) beläuft sich auf 52,8 Prozent. Nach Abzug von ausserordentlichen Effekten, Reservenbildung und Steuern resultiert ein Reingewinn von 3,4 Milliarden Franken (+8,6%). Am Erfolg der Kantonalbanken partizipieren in hohem Mass die kantonalen Eigentümer. Kantone und Gemeinden haben rund 2 Milliarden Franken in Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern erhalten (Vorjahr: 1,7 Milliarden Franken). Dies entspricht rund 225.- Franken pro Einwohnerin und Einwohner der Schweiz.

Höheres Geschäftsvolumen
Die Bilanzsumme ist 2021 um 30 Milliarden auf 748,5 Milliarden Franken gewachsen (+4,1%). Davon entfallen 150 Milliarden Franken auf flüssige Mittel, die Ausleihungen an Kundinnen und Kunden betragen 491,0 Milliarden Franken. Mit einem Hypothekarvolumen von 436,7 Milliarden Franken sind die Kantonalbanken die bedeutendsten Finanzierungspartnerinnen für private und institutionelle Bauprojekte in der Schweiz. Das Wachstum im Kerngeschäft liegt mit 4,4 Prozent leicht über demjenigen der Vorperiode. Im Gleichschritt bewegen sich die Kundeneinlagen. Diese haben in der Berichtsperiode um 24,1 Milliarden zugenommen (+5,8%) und belaufen sich auf 441,9 Milliarden Franken. Damit kann das Aktivgeschäft zu rund 90 Prozent durch Kundengelder refinanziert werden.

Äusserst solide Kapitalbasis
Der gute Geschäftsgang erlaubt es den Kantonalbanken, ihre Eigenmittelbasis laufend zu stärken. 2021 wurden neu 462,6 Millionen Franken an Reserven für allgemeine Bankrisiken gebildet. Die durchschnittliche Gesamtkapitalquote der 24 Kantonalbanken beträgt 18,9 Prozent. Die ungewichtete Kapitalquote (Leverage Ratio) erreicht 7,5 Prozent. Damit weisen die Kantonalbanken eine sehr gute Kapitalisierung aus und übertreffen die gesetzlichen Anforderungen weiterhin deutlich.

Unterstützung während der Covid-Pandemie      
Die Corona-Pandemie hat auch 2021 einzelne Bereiche der Wirtschaft stark tangiert. Vor allem die Gastronomie, Kulturschaffende und das Gewerbe mussten finanzielle Ausfälle verkraften. Mit ihrer Mitwirkung in den kantonalen und nationalen COVID-Hilfsprogrammen haben die Kantonalbanken mitgeholfen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Im Rahmen des Bundesprogramms haben sie insgesamt rund 5 Milliarden Franken zinslose, respektive niedrigverzinste, Covid-Kredite vergeben. Von diesen waren per Ende 2021 noch rund 3,6 Milliarden Franken ausstehend. Die seit dem 31. März 2022 geltende Amortisationspflicht setzen die Kantonalbanken mit Augenmass um und suchen individuelle Lösungen für nachweislich schwer betroffene Unternehmen.

Hinweis: Alle Angaben beziehen sich auf die Konzernabschlüsse der Kantonalbanken.